25.04.2019

Tag des Baumes 2019

 

Bäume sind mehr als Holz und Festmeter!

 

Sie sind unsere Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel

 

 

 

Gemeinsame Erklärung aller angeschlossenen Bürgerinitiativen aus den Bundesländern

 

Zum Tag des Baumes 2019 fordern wir den Gesetzgeber und alle ausführenden Organe der Waldbewirtschaftung auf, den Wert von Bäumen an sich anzuerkennen und diese mehr zu schützen, anstatt deren Fällungen im großen Stil zuzulassen und weiter voranzutreiben. Gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels ist es unverantwortlich, Bäume nur als Ware zu sehen. Denn stabile Mischwälder mit natürlichen Anpassungsprozessen und ihren Alt- und Biotopbäumen sind unsere besten Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel!

 

Nicht nur in den Wäldern werden viel zu viele Altbäume und Biotopbäume gefällt, auch entlang von Verkehrswegen, in den Städten und auf dem Land werden für Straßenausbau und Verkehrssicherung im Übermaß Bäume gefällt. Auch die gerade für Insekten und Vögel so wichtigen Waldränder werden nicht verschont, sondern als erneuerbarer Energierohstoff geschreddert und verheizt.

 

Dabei werden gute fachliche Standards immer öfter ungeniert ausgehebelt. Selbst in Naturschutzgebieten und während der Brutzeiten fallen Bäume und Sträucher, nicht selten sogar nachts unter Einsatz schwerer Maschinen und Flutlicht. Derartige Naturfrevel wiegen immer schwerer vor dem Hintergrund des dramatischen Rückgangs der Artenzahl und -vielfalt.

 

Es sind die Bürger und Bürgerinnen Deutschlands, die diese überzogenen Maßnahmen mit Unverständnis, Trauer und Wut zur Kenntnis nehmen, sich in ihrer Heimat zu Anwälten der Bäume machen und die überzogenen Fällungen kritisch hinterfragen.

 

Infolgedessen bilden sich immer mehr Bürgerinitiativen, die sich schützend vor die Bäume Ihrer Wälder, ihrer Städte und Dörfer und ihrer Landstraßen stellen. Inzwischen gehören der am 1. Juli 2017 gegründeten BundesBürgerInitiative WaldSchutz (BBIWS) Initiativen aus 14 Bundesländern an. Von Baden Württemberg bis Thüringen kritisieren die Mitglieder die massiven Holzernten der Landesforsten mit schweren, bodenzerstörenden Maschinen.

 

Es kann nicht sein, dass Bäume für Holzhackschnitzel und Pellets geerntet werden wie Mais für Biogasanlagen. Eigentlich klimafreundliche Nutzung regenerativer Rohstoffe verkehrt sich hier durch schonungsloses Ausbeuten der Ressource ins Gegenteil, der Teufel wird mit dem Beelzebub ausgetrieben.

 

Es ist nicht nachvollziehbar, dass Wälder für den Klimawandel zu stabilen Mischwäldern umgebaut werden sollen, aber bereits bestehende derartige Wälder für den Holzmarkt geplündert werden. Die Zukunft unserer Wälder darf nicht länger vom Holzmarkt oder vom globalen Welthandel bestimmt werden. Gerade Wälder mit einem hohen Bestand an alten Laubbäumen, wie Buche und Eiche, sind unsere besten Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel. Anstatt solche Wälder wie zum Beispiel im Spessart oder im Steigerwald in Bayern zu schützen und aus der Nutzung zu nehmen, werden auch dort die als Klimasenke wichtigen Altbäume vernichtet.

 

Die BundesBürgerInitiative WaldSchutz (BBIWS) sieht diese Entwicklung mit größter Besorgnis. In ganz Europa gehen die Bürger, insbesondere die Jugendlichen, weil sie um ihre Zukunft fürchten, auf die Straße. Die Fridays-for-future-Bewegung und seit kurzem die "Extinction Rebellion" zeigen, dass die Menschen die bedrohliche Dramatik von Klimawandel und Artensterben erkannt haben. Die Lösung für beides kann nur in einem raschen und radikalen Umdenken liegen.

 

 

 

 

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