Wilder Wald am Rande des Hamburger Hafens soll geschützt werden
Viel nützt viel, auch bei Protest. Eine Sukzessionsfläche im Hamburger Hafenbereich, auf der sich seit 60 Jahren ein Pionierwald mit einzelnen Offenlandbiotopen entwickelte, wird zukünftig geschützt, so verkündete jetzt die Stadt Hamburg. Der Vollhöfner Wald, der als Hafenerweiterungsgebiet vorgesehen war, soll das 38. Hamburger Naturschutzgebiet werden.
Vor einigen Jahren protestierte dort noch die Nord-Vertreterin der BBIWS unter einem großen Transparent, das von Robin Woods Baumkletterern zwischen den Weiden aufgespannt wurde, zusammen mit Robin Wood, der Naturwaldakademie und anderen. Es ist ein Erfolg der Baumbesetzer, der lokalen Bürgerinitiativen, von Robin Wood, NABU und BUND, dass die fast 25.000 Bäume dort nicht gefällt werden.
Nun soll das Ausweisungsverfahren beginnen, mit dem der Wald und seine mindestens 45 Brutvogelarten ab Frühjahr 2025 nicht nur unter Naturschutz sondern auch unter Prozessschutz gestellt sein soll. Das bedeutet, das forstwirtschaftliche Maßnahmen und Holzgewinnung, in den meisten Naturschutzgebieten zulässig, hier nicht erlaubt sind. Prozessschutzflächen führen zu einer natürlichen Entwicklung mit hohem Totholzanteil und hoher Artenvielfalt. Sie dienen auch als eine Art Versuchslabor, in dem man beobachten kann, wie ein Wald ohne vermeintlich schlaue Forstmaßnahmen natürlicherweise auf die Folgen des Klimawandels reagiert. Anstelle des Harvesters arbeitet hier dann die Evolution, die seit dem Ende der Eiszeit über 10.000 Jahre Erfahrung in der europäischen Waldentwicklung hat.
https://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/17293242/2023-08-07-bukea-vollhoefner-wald/