Naturschutz und Klimaschutz im Widerstreit? Der Wald ist viel mehr als nur ein Kohlenstoffspeicher

von Axel Schmoll – NuKLA e.V. Leipzig

 

Immer häufiger wird von Interessensvertretern der Energiewirtschaft und den forstlichen Institutionen der Wald auf seine Rolle als Kohlenstoffspeicher reduziert. Diese Fähigkeit hat er zwar auch, die entscheidenden Faktoren sind jedoch ganz andere: z.B. Hotspot der Biodiversität, Kühlung der Landschaft, wesentliches Element im Wasserkreislauf. Die „Karbonisierung der Umweltpolitik“ wird dazu genutzt, Wälder als Standorte für Wind- und Photovoltaikindustrieanlagen zu propagieren. Ein sehr gefährlicher Irrweg, der gleichermaßen die Biodiversitäts- und die Klimakrise weiter anheizt.

 

Dass wir uns aktuell in einer Phase des Klimawandels befinden, ist schon sehr lange bekannt. Schon vor etwa 200 Jahren beschrieb Joseph Fourier als erster den Treibhauseffekt. In den 1940er Jahren gab es die ersten Warnungen vor der Klimaveränderung (z.B. von Hermann Flohn 1941), die sich in den 1970er Jahren verstärkten und konkretisierten. Es wurde zunehmend klar, dass die Folgen dramatisch und irreversibel sein könnten. Die erste Weltklimakonferenz fand 1979 statt. Im Jahr 1997 verpflichteten sich die Industrienationen in dem sogenannten Kyoto-Protokoll zur Senkung der Treibhaus-Emissionen. Spätestens seit August 2018 ist mit Greta Thunbergs Klimastreik die Bedrohung unseres Planeten durch die Klimakrise auch emotional in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

 

Gleichzeitig wächst in der Bevölkerung angesichts der medialen Präsenz der Klimakrise und diverser Umwelt- und Naturkatastrophen auch das allgemeine Interesse an Natur und Umwelt, zumindest partiell. Peter Wohlleben konnte mit seinem Bestseller „Das geheime Leben der Bäume“, veröffentlicht im Mai 2015, viel Begeisterung für das Thema Wald wecken und vielen Menschen die Bedrohung der Wälder durch die intensive Forstwirtschaft näherbringen.

Den Deutschen wird häufig eine besonders innige Beziehung zum Wald nachgesagt. Wobei dies womöglich nicht immer sauber abgegrenzt werden kann von einer besonderen Affinität zur deutschen Forstwirtschaft. Immer noch wird dem Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz (Verfasser der „Sylvicultura oeconomica“, 1713) als wesentlichem Begründer des Nachhaltigkeitsbegriffs gehuldigt, obgleich er doch im Wesentlichen nur die Holzversorgung des kursächsischen Berg- und Hüttenwesens sichern wollte. Die Frage drängt sich auf: Wenn die Deutschen ihren Wald derart lieben und die Nachhaltigkeitsidee vor 300 Jahren begründet wurde, warum ist der Wald dann fast zu 90 % in einem naturschutzfachlich schlechten Zustand? 1)

 

 

Die Dramatik der Biodiversitätskrise wird meist unterschätzt

Hitze, Dürren, Borkenkäferkalamitäten und Brände, als untrügliche Zeichen der Klimaerwärmung, bestimmen immer häufiger die Schlagzeilen. Keine Frage: Unsere Wälder sind stark vom Klimawandel bedroht. Allerdings greift eine solches Bedrohungsszenario auch zu kurz.

 

Die Klimakrise ist „nur“ eine der globalen Umweltkrisen. Die vermutlich dramatischere globale Krise ist die Biodiversitätskrise, das weltweite Artensterben und die genetische Verarmung der Arten selbst. Darauf weist z.B. der Evolutionsbiologe Prof. Matthias Glaubrecht, Autor des Bestsellers „Das Ende der Evolution“ 2) immer wieder hin 3): „Derweil bemerken die wenigsten Menschen die weltweit massive und an sich längst augenfällige Artenkrise, obgleich sie sich keineswegs nur anderswo und nicht erst in ferner Zukunft abspielt.“

 

Beide Krisen sind miteinander verflochten, allerdings wohl nicht ganz so eng, wie oft behauptet wird. Glaubrecht schätzt ein, dass das Artensterben primär mit der Klimaveränderung lediglich in einer Größenordnung von 5 – 10% zu tun hat, wo sich Verbreitungsgebiete von Arten direkt durch die klimatischen Verhältnisse in den letzten Jahrzehnten verändern 4). Die Ursachen beider Krisen sind allerdings ähnlich. Letztendlich sind sie Folgen einer für die Natur unverträglichen Landnutzung und einer rücksichtslosen Ausbeutung der Erde und ihrer natürlichen Ressourcen.

 

 

Waldökosysteme sind als „Multitalent“ unsere besten Verbündeten in der Bekämpfung der Klima- und Biodiversitätskrise

 Das Ökosystem Wald spielt als natürlicherweise weite Teile der terrestrischen Erdoberfläche dominierende Vegetationsform eine ganz besonders wichtige Rolle.

Die tropischen Wälder im Amazonas- und Kongobecken sind die weitaus wichtigsten Hotspots der Biodiversität auf unserem Planeten überhaupt. Dies ist gut dokumentiert, wenngleich vielleicht mehr als 80 % der vorkommenden Arten noch gar nicht entdeckt wurden. Auch unsere heimischen Wälder sind für die Biodiversität Mitteleuropas unverzichtbar. Und auch hier sind viele Arten, insbesondere solche des Mikrobioms, noch nicht erforscht. Herausragende Bedeutung haben alte und relativ naturbelassene Wälder wie der Bayerische Wald, die alten Buchenwälder Mecklenburg-Vorpommerns oder die Donauauwälder. Hier haben besonders viele Urwaldreliktarten überlebt, also Arten, die an natürliche und reife Ökosysteme gebunden sind. Biodiversität hat zuallererst einen intrinsischen, immateriellen Wert jenseits aller menschlichen Bedürfnisse und Ansprüche. Sie ist aber auch für uns Menschen von essenzieller Bedeutung, als Ressource. So liefert sie Nahrung, stellt Wirkstoffe für unsere Gesundheit bereit und ist wesentliche Voraussetzung für einen leistungsfähigen Naturhaushalt.

 

© Foto: A. Schmoll Dieser wertvolle Auwaldbereich in der Leipziger Burgaue wurde bisher von NuKLA e.V. vor einem zerstörerischen Schirmschlag durch das Forstamt Leipzig bewahrt.
© Foto: A. Schmoll Dieser wertvolle Auwaldbereich in der Leipziger Burgaue wurde bisher von NuKLA e.V. vor einem zerstörerischen Schirmschlag durch das Forstamt Leipzig bewahrt.

 

Wald ist für die Kühlung der Landschaft essenziell und ist somit als unser „Verbündeter“ im Kampf gegen die Klimakrise unverzichtbar

Pierre Ibisch, Professor für Naturschutz sowie Forschungsprofessor für Ökosystembasierte nachhaltige Entwicklung am Fachbereich für Wald und Umwelt der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, hat zu diesem Thema umfassend geforscht. Einige seiner Erkenntnisse: Vitale Wälder kühlen die Landschaft; das heißt, sie bewahren sie vor extrem hohen Temperaturen. Umgekehrt gilt: Der Verlust von Bäumen führt zu Erwärmung. Geschädigte Laubwälder sind vor allem solche, die nach einer stärkeren Nutzung und entsprechender Auflichtung mit den Hitze- und Dürreereignissen zurechtkommen mussten. Auch die kahlgeschlagenen Waldkalamitätsflächen tragen deutlich zur Erwärmung der Landschaft bei, und zwar noch jahrelang nach Einsetzen der Wiederbewaldung. In einer Untersuchung zeigte sich, dass Kahlschlagsflächen in Mittelgebirgen zur Mittagszeit bis über 23 °C wärmer waren als funktionstüchtige Wälder in der Nachbarschaft.

Intensive forstliche Praktiken verstärken die negativen Auswirkungen der Klimakrise. Das Auflichten des Kronendachs und die Entfernung von Biomasse führen an heißen Tagen zu einer deutlichen Erwärmung (2019: 10 % offeneres Kronendach -> ca. 0,5 °C höhere Maximaltemperaturen). Am wärmsten Tag im Jahr 2019 wurden in einem relativ lichten Brandenburgischen Kiefernbestand Spitzenwerte von mehr als 45 °C gemessen, während die Höchsttemperaturen am selben Tag in den Buchenbeständen unter 35 °C blieben. Am selben Tag lag die Spanne zwischen niedrigsten und höchsten Temperaturen im untersuchten Buchenwald unter 20 °C, während die Schwankungen in den Kiefernbeständen bis zu 35 °C erreichten 5).

 

© A. Schmoll - Kahlschläge im Bonner Kottenforst
© A. Schmoll - Kahlschläge im Bonner Kottenforst

 

Wälder haben eine entscheidende Bedeutung für den Wasserkreislauf auf unserem Planeten

Für die tropischen Regenwälder des Amazonas ist das schon seit langem bekannt. Die Sonne lässt Feuchtigkeit in einer Dimension von täglich 20 Milliarden Kubikmeter Wasser verdunsten. Die sogenannten „fliegenden Flüsse“ entstehen, die ihre riesigen Wassermengen wieder abregnen, und in Brasilien, Paraguay, Bolivien und Argentinien auch weit südlich des Amazonas für fruchtbare Böden sorgen und Wälder am Leben erhalten. Die Regenwaldabholzungen haben daher äußerst dramatische Auswirkungen auf den Wasserkreislauf und damit einhergehend auch auf das Klima und das gesamte Ökosystem mit seiner gigantischen Biodiversität 6).

 

Aber auch unsere mitteleuropäischen Wälder spielen eine essenzielle Rolle für den Wasserkreislauf. Bäume tragen aktiv dazu bei, dass sich Wolken bilden. Neben der Verdunstung stoßen sie flüchtige organische Substanzen, Terpene, aus, an die sich Wassermoleküle anlagern können. Der Wald bestimmt sein eigenes Klima mit und erzeugt seinen eigenen Sonnenschirm gegen Hitze. Über Wäldern regnet es signifikant häufiger und mehr. Intakte alte Buchenwälder – und Deutschland wäre von Natur aus überwiegend Buchenurwaldland - sind daher vom Prinzip her unsere heimischen Regenwälder. Und ähnlich wie die tropischen Regenwälder sind sie Hotspots der biologischen Vielfalt und zählen leider auch zu den am stärksten bedrohten Lebensräumen der Erde 7).

Und Wälder sind extrem wichtig für den Wasserrückhalt und die Grundwasserneubildung. In intakten Laubwäldern können Starkniederschläge für das Ökosystem sehr nutzbringend im Waldboden gespeichert werden anstatt talabwärts zu fließen und Bodenerosionen sowie Hochwasserschäden an Häusern zu verursachen 8). Intakte Laubwälder können bis zu 200 Liter pro Quadratmeter aufnehmen, ohne dass der Boden weggeschwemmt wird. Für den Landschaftswasserhaushalt besonders günstig sind Buchenwälder. Der Abfluss ins Grundwasser (Sickerwasserspende) ist unter Buche generell viel größer als unter Kiefer und Fichte 9).

 

©S. Ecker: Wald und Wasser - eine untrennbare Einheit
©S. Ecker: Wald und Wasser - eine untrennbare Einheit

Die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal hat eindrücklich gezeigt, wie wichtig der Wald als Wasserspeicher eigentlich ist. Wären die Hänge entlang der Ahr mit naturnahen Laubwäldern bestanden gewesen, die Hochwasserwelle wäre sicherlich signifikant verzögert und deutlich weniger zerstörerisch gewesen. Die tatsächlich dominierende intensive Landnutzung mit Äckern und versiegelten Flächen hingegen konnte der Flutwelle kaum etwas entgegensetzen 10) 11).

 

 

In Politik und Verwaltung sind Erkenntnisse über die grundsätzliche Bedeutung der Wälder zwar zum Teil angekommen, im konkreten Handeln werden diese jedoch meist ad absurdum geführt

Angesichts der vielfältigen Erkenntnisse über die für uns Menschen überlebenswichtigen Leistungen von Waldökosystemen sollte deren Schutz und eine bessere Ausschöpfung seiner Potenziale eigentlich oberste Priorität genießen. In der Praxis ist dies indes leider nicht erkennbar. Die eindrücklichen Weckrufe wurden meist ignoriert oder, noch fataler, für die eigenen wirtschaftlichen Zwecke oder auch aus ideologischen Grundüberzeugungen heraus umgedeutet.

 

„Der Wald ist für das Erreichen unserer Klimaschutzziele unerlässlich", schreibt die neue Ampelregierung in ihrem Koalitionsvertrag. Und auch anderen Leistungen des Waldes, z.B. zum Erhalt der Biodiversität und der Stabilisierung des Wasserhaushaltes, wird in manchen Sonntagsreden unserer Politikerinnen und Politiker durchaus Beachtung geschenkt 12).

Auf der Seite des Landwirtschaftsministeriums (BMEL) liest man: „Unser Wald ist ein Multitalent: Er ist Rohstoffquelle, Klimaschützer, Wohlfühloase, Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten und vieles mehr. Mit einem Flächenanteil von 32 Prozent prägt der Wald unser Land.“

 

Auch die Forstinstitutionen sind sich der Multifunktionalität des Waldes grundsätzlich bewusst. Die Schutz- und Erholungsfunktionen sollen an Bedeutung gewinnen, ein „harmonischer Dreiklang der ökologischen, ökonomischen und sozialen Funktionen“ wird beschworen 13). Zumindest theoretisch…

Die forstliche Realität im Wald stellt sich indes zumeist ganz anders dar. Im Rekordtempo werden die sogenannten Kalamitätsflächen, die vor allem durch den Zusammenbruch nicht standortgerechter Nadelholzplantagen entstanden sind und weiter entstehen, abgeräumt, planiert und anschließend in Plantagenmanier wieder aufgeforstet. Oft sogar wiederum mit Nadelbäumen, die dann auf der ackerähnlichen Fläche vertrocknen. Für den Natur- und Artenschutz katastrophal, ökonomisch desaströs, und auch für jegliche Klimaschutzambitionen völlig kontraproduktiv, da sich die Flächen stark aufheizen und für viele Jahre Treibhausgase ausstoßen. Aber dennoch finanziell nach wie vor gefördert 14) 15) 16).

 

 

© A. Schmoll - Kahlschlagfläche Kottenforst
© A. Schmoll - Kahlschlagfläche Kottenforst

Im Gutachten zur „Anpassung von Wäldern und Waldwirtschaft an den Klimawandel“ des wissenschaftlichen Beirates für Waldpolitik (WBW) des BMEL (Oktober 2021) 17) wird zwar in bewährter Manier versucht, die klassische Forstwirtschaft als Natur- und Klimaschutz zu verkaufen, liest man jedoch etwas genauer, erkennt man, worum es in der Praxis eigentlich gehen soll: Förderung der Holzverwendung und des Holzbaus, Recycling und thermische Verwertung, mehr sogenannte „klimaangepasste Nadelholzarten“ (Küstentanne, Libanonzeder & Co) und sogenannte „Alternativbaumarten“ (Tulpenbaum, Schwarznuss & Co), stoffliche Nutzung von Laubholz und Kalamitätsholz sowie „Beseitigung von Anpassungshemmnissen in den Kommunikationsstrategien“.

 

Zum letzten Punkt der Vorsitzende des Beirates Professor Jürgen Bauhus: „Es ist entscheidend, jetzt – faktenbasiert und von der Gesellschaft mitgetragen – den richtigen Weg für den Wald der Zukunft einzuschlagen“. Jener Professor für Waldbau, der die Selbstheilungskräfte von Wäldern für ein nicht evidenzbasiertes Narrativ hält 18) und gerne für kürzere Umtriebszeiten, d.h. eine noch frühere Ernte, plädiert.

 

 

Auch das neue Förderprogramm des (BMEL) 19) mit über 900 Mio. € für ein „klimaangepasstes Waldmanagement“ verheißt nichts Gutes

Vieles klingt zwar zunächst vernünftig, denn so sollen Kahlschläge verboten und überwiegend standortheimische Baumarten gepflanzt werden. Zusätzlich ist beabsichtigt, auch eine „räumlich und zeitlich begrenzte Extensivierung der Holznutzung“ zu fördern. Stutzig macht aber sofort, dass der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrats (DFWR), Georg Schirmbeck, das Programm grundsätzlich begrüßt, Nutzungseinschränkungen zwar generell kritisch sieht, jedoch positiv heraushebt, dass die Förderung die Anpflanzung nichtheimischer Baumarten zu nahezu 50% einräumt. Und was bedeutet „räumlich und zeitlich begrenzt“? Das nach der zeitlich befristeten Förderung dann umso verstärkt eingeschlagen werden kann?

Alles deutet darauf hin: Maßnahmen und Förderungen zum Walderhalt im Sinne einer Förderung eigendynamischer Prozesse sind halbherzig bis nicht vorhanden, in ökonomischer Hinsicht vermutlich auch wenig lukrativ. Maßnahmen, die mit direkten waldbaulichen Eingriffen bzw. mit sogenannten interventionistischen Managementoptionen verbunden sind, sind konkret und zielorientiert, ökonomisch vermutlich auch deutlich interessanter.

 

 

© A. Schmoll - Kahlschlag durch Sachsenfort als "Pflegemaßnahme" im Leipziger Auwald
© A. Schmoll - Kahlschlag durch Sachsenfort als "Pflegemaßnahme" im Leipziger Auwald

 

Die immer stärkere Fokussierung auf das Thema CO2 bzw. Kohlenstoff bedroht die Waldökosysteme

Mit der 1992 in New York beschlossenen wichtigen und grundsätzlich richtigen Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen und dem Bestreben, die CO2-Emissionen deutlich zu reduzieren, geriet die Kohlenstoffthematik immer mehr in den Vordergrund der Umweltpolitik. Es erfolgte eine „Karbonisierung der Umweltpolitik“ (Ibisch 2016) 20). Ansätze des naturschutzbasierten Klimaschutzes gerieten immer mehr ins Hintertreffen.

Für den Wald hatte diese Ausrichtung zur Folge, dass die eigentlich im Vordergrund stehenden Bedeutungen von Waldökosystemen für die Natur und uns Menschen vernachlässigt oder gar marginalisiert wurden. Dieser Trend setzt sich aktuell in immer stärkerem Maße weiter fort. Immer weniger geht es um die Erhaltung von alten, naturnahen Wäldern im Kontext komplexer und dynamischer ökosystemarer Zusammenhänge. Das 2007 gesetzte Ziel der Bundesregierung, 5 % der Wälder bis 2020 aus der Nutzung zu nehmen, wurde weit verfehlt. Eine Studie des Bundesamtes für Naturschutz ergab für das Jahr 2019 einen Wert von 2,8 % Naturwald 21). Zunehmend warnen Waldbesitzergruppierungen und die Forst-/Holzlobby vor der Ausweisung weiterer Naturwälder 22) 23) 24). Auf die politische Agenda gesetzt werden hingegen immer mehr Ideen zur Substitution von fossilen Brennstoffen und energieintensiven Materialien durch Holz 25). Ein Ansatz, der extrem eindimensional und reduktionistisch ist und zu einer Diskursverengung führt. Es kann vermutet werden, dass dies durch bestimmte Interessensvertreter und Lobbygruppen gezielt so gelenkt wird 26).

 

© A. Schmoll - Die Biodiversität und Schönheit von Naturwaldparzellen (hier Kottenforst) treten immer wieder hinter dem durch Lobbygruppen beförderten profitorientierten Nutzungsaspekt zurück.
© A. Schmoll - Die Biodiversität und Schönheit von Naturwaldparzellen (hier Kottenforst) treten immer wieder hinter dem durch Lobbygruppen beförderten profitorientierten Nutzungsaspekt zurück.

 

Windenergie und Photovoltaik-Industrieanlagen im Wald werden zunehmend propagiert und schöngerechnet

Am auffälligsten zeigt sich dies in der Diskussion über Windenergieanlagen und Photovoltaikanlagen in Wäldern. Die Verfechter einer solchen Nutzung des Waldes gehen in der Argumentation dabei folgendermaßen vor:

In einem ersten Schritt wird der Wald bzw. das Waldstück, welches der Industrieanlage geopfert werden soll, auf seine Funktion als Holzproduktions- und Kohlenstoffspeicherautomat reduziert. Der Wald mit seinen vielfältigen und Komplexen Ökosystemleistungen wird somit zu einer technischen Anlage degradiert, die beliebig intensiv genutzt werden kann 27).

 

Im zweiten Schritt, um die „Klimaleistung“ der Energieerzeugungsanlage zu bewerten, wird ein Substitutionseffekt errechnet, um diesen dann der „Leistung“ der Kohlenstofffabrik Wald gegenüber zu stellen. Dabei wird einfach vorausgesetzt, dass die durch die Windenergieanlage erzeugte Energie ansonsten durch die Verbrennung fossiler Ressourcen wie Kohle und Öl erzeugt würde. Die ist ein rein fiktiver, hypothetischer Ansatz, welcher der realen Situation in keiner Weise entspricht. Die Energieanlage selbst speichert kein CO2; im Gegenteil, denn für Herstellung, Errichtung, Wartung und Rückbau muss Energie aufgewandt werden.

 

Für eine Bewertung der Belastbarkeit von Berechnungen und Gegenüberstellungen muss grundsätzlich analysiert werden, welche Faktoren dabei nicht einbezogen wurden. Für den Fall der „Berechnung“ der Klimaleistung der Windenergieanlage ist das Ergebnis sehr aufschlussreich: Nahezu alle in ökosystemarer Hinsicht höchst relevanten Schlüsselleistungen des Waldes werden schlichtweg ausgeblendet (Kühlung, Biodiversität, Wasserhaushalt usw.). Selbst die Rolle von Wald im Kohlenstoffkreislauf innerhalb des Ökosystems wird ignoriert, z.B. die Kohlenstofffixierung im Boden durch die Mykorrhiza und deren Interaktionen oder die Erkenntnis, dass die höchsten Wachstumsraten in alten Wäldern stattfinden (Potenzialbetrachtung). Hinsichtlich der angenommen Substitutionseffekte werden andere Szenarien wie Energieeinsparung, Erzeugung von Energie durch Erdwärme o.ä. erst gar nicht in Erwägung gezogen.

 

 

© BBIWS m.w.N.:Waldzerstörung für WKA im Reinhardswald
© BBIWS m.w.N.:Waldzerstörung für WKA im Reinhardswald

 

Hinzu kommt, dass die Berechnung von Substitutionseffekten ohnehin sehr strittig ist

Harmon (2019) zeigte in einer Studie auf, dass Substitutionseffekte bei der Holznutzung um das 2- bis 100-Fache überschätzt wurden 28).

Das Ergebnis der „Berechnungen“ und Gegenüberstellungen für Windenergieanlagen im Wald nach obigem Schema kommt am Ende „zwangsläufig“ immer zu dem Schluss, dass die Menge CO2, die Wald akkumuliert, deutlich geringer ist als der angenommene CO2-Substitutionseffekt.

 

So liest man beispielsweise in einem sogenannten „Faktencheck“ 29): „Geht man davon aus, dass ein halber Hektar für eine Anlage gerodet wird, hätte diese Waldfläche pro Jahr theoretisch 2,7 Tonnen CO2 aufnehmen können. Im Gegensatz dazu spart eine typische Windkraftanlage nach einer exemplarischen Berechnung des Umweltbundesamts mindestens 3.600 Tonnen CO2 im Jahr.“

Oder das sog. Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE), eine gemeinnützige GmbH in der Trägerschaft der Umweltstiftung Michael Otto und im Auftrag des Bundesumweltministeriums 30): „Ausgehend davon, dass für eine Windenergieanlage (WEA) auf einem Waldstandort knapp ein Hektar Wald in Anspruch genommen wird, übertraf die CO2-Vermeidungsleistung einer solchen WEA im Jahr 2020 die gesamte „CO2-Speicherleistung“ des Waldes von 668 Tonnen (664 Tonnen lebende Biomasse, Streuauflage, Boden und 4 Tonnen Bindungsleistung eines Jahres) bereits um mehr als das Vierfache. In jedem „Folgejahr“ nach der Errichtung der WEA standen bzw. steht die CO2-Vermeidung der WEA dann lediglich noch der jährlichen CO2-Bindungsleistung des Waldes gegenüber – ein Verhältnis von 684 : 1.“

 

Solche Darlegungen sind nicht nur extrem reduktionistisch und eindimensional – wie oben ausgeführt -, sondern geradezu absurde Zahlenspielereien, bewusste Irreführungen, für die Bewältigung unserer globalen Umweltkrisen kontraproduktiv und brandgefährlich. Nur am Rande erwähnt sei die Tatsache, dass der Wald in Deutschland mittlerweile durch eine verfehlte Forstwirtschaft - sicherlich haben die Dürrejahre 2018 – 2020 auch dazu beigetragen, aber nicht entscheidend - vom CO2-Speicher zur CO2-Quelle geworden ist. Eine solche Entwicklung über einen konsequenten Schutz und die Förderung eigendynamischer Entwicklungspotenziale von Wäldern zu stoppen und umzukehren, das wäre eigentlich die aktuelle und zwingende Aufgabe einer adäquaten und zeitgemäßen Wald- und Naturschutzpolitik.

Daher ist es für Waldökologinnen und Waldökologen wenig hilfreich und zielführend, sich in Detaildiskussionen verstricken lassen, ob sei solchen „Berechnungen“ z.B. von falschen Werten für die Holzakkumulation ausgegangen wird oder ob bei der Berechnung des Substitutionseffektes der Energie- und Stoffinput zur Produktion der Anlagen hinreichend einbezogen wurde.

 

 

Der Boom, Wälder für Photovoltaik- und Windenergieanlagen opfern zu wollen, ist unverkennbar und erreicht immer groteskere Ausmaße

Der Trend, großflächig Naturflächen mit Photovoltaik-Anlagen zu überplanen, ist unübersehbar. Grundsätzlich ist der PV-Ausbau natürlich sinnvoll und zu begrüßen. Warum werden dann aber nicht die großflächig vorhandenen Standorte ohne Natur genutzt? Gerade einmal sieben Prozent der technisch geeigneten Dachflächen deutscher Gebäude sind mit Photovoltaik belegt. Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Solare Energie in Freiburg haben kürzlich berechnet, dass alleine durch die Nutzung der technisch geeigneten Flächen ohne Natur in Deutschland das Dreifache an Strom produziert werden könnte, was unsere Industrienation insgesamt benötigen wird, sogar ohne Beachtung der Einsparpotenziale 31).

Mehr als 30 Jahre lang hat man das riesige Potenzial der solaren Stromerzeugung völlig verschlafen, und nun sollen in einer Hauruck-Aktion Versäumnisse von Energiewirtschaft und Politik auf Kosten der Natur aufgeholt werden. Die „erneuerbaren“ Energien werden zukünftig, sofern keine Trendwende gelingt, wesentlich zur Inanspruchnahme und Zerstörung von Naturflächen, die wir im Kampf gegen die Biodiversitätskrise dringend benötigen, wesentlich beitragen. Das bedeutet, den Teufel mit dem Beelzebub austreiben zu wollen und ein weiterer Schritt in die Ökokatastrophe.

 

Ein Beispiel aus Brandenburg bei Hohensaaten: Hier will die Lindhorst-Gruppe, ein niedersächsischer Agrarkonzern, 350 Hektar Wald roden, um einen Solarenergie- und Industriepark zu errichten.32) 33)

Der Bebauungsplan „PV-Anlage Hochkippe Nochten“ sieht die Errichtung von 5 Großflächen – PV-Anlagen vor. Allein die geplanten Waldrodungen umfassen 131 Hektar. Hier hat sich eine Bürgerinitiative zum Schutz der Natur und Artenvielfalt im Bereich Rohner und Mulkwitzer Hochkippen gegründet, die gegen diese und ähnliche Vorhaben streiten 34).

Auch der Windkraftanlagen-Boom macht vor der Zerstörung von Naturräumen keinen Halt. Schutzgebiete und Wälder sind geradezu in das besondere Visier der Projekteure, Politiker und Lobbyisten geraten.

 

Beispiel Reinhardswald: Hessens größtes zusammenhängendes Waldgebiet mit märchenhaften Waldgebieten wie z.B. dem Urwald Sababurg soll zum Wind-Industriegebiet degradiert werden. Bisher sind sieben sogenannte Vorrangflächen mit insgesamt 20 km2 für die Bebauung mit Windanlagen ausgewiesen worden. Die ersten 18 Anlagen sind bereits genehmigt. Mehrere Klagen gegen diese Genehmigungen wurden eingereicht, so durch die Naturschutzinitiative e.V. 35).

Allerdings hat die Windkraftlobby es hier geschafft, viele Organisationen auf ihre Seite zu ziehen. Auch die Fridays für Future Kassel und Extinction Rebellion Kassel haben mit einer Fahrrad-Demo aktiv für die Öffnung des Reinhardswaldes für die Windindustrie und die damit verbundenen Waldrodungen geworben 36).

 

Beispiel Ebersberger Forst in Bayern: Der insgesamt ca. 90 km² große Wald, das größte zusammenhängende und geschlossene Waldgebiet im süddeutschen Flachland, ein Bannwald, von dem mehr als 75 km2 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen sind, mit bemerkenswerten Arten wie dem Schwarzstorch und dem Sperlingskauz, ist Opfer rücksichtsloser Windkraftplanungen geworden. Mitten in den Wald sollen zunächst fünf 250 Meter hohe Anlagen gebaut werden, „flankiert“ durch eine neue Umgehungsstraße der Staatsstraße 2080. Und dies ist nur der Anfang. Die LSG-Verordnung soll außer Kraft gesetzt werden 37). Besonders geworben hatte der Kreisverband der Grünen für dieses Projekt, mit Erfolg 38). In einem Bürgerentscheid haben sich die Bürger im Mai 2021 mit sehr knapper Mehrheit für die Windräder im Schutzgebiet ausgesprochen. Absolut unverständlich bzw. geradezu skandalös, dass selbst der Naturschutz(!)verband BUND Naturschutz in Bayern e.V. für ein „Ja“ bei dem Bürgerentscheid plädiert hatte 39).

 

 

 

© BBIWS m.w.N.: Flächenräumung für WKA im Reinhardswald
© BBIWS m.w.N.: Flächenräumung für WKA im Reinhardswald

 

Windkraftanlagen, so wichtig sie für die Energiewende auch sein mögen, sind Industrieanlagen

Sie sollten daher auch in Industriegebieten oder zumindest auf Flächen errichtet werden, wo keine Konflikte mit dem Naturschutz bestehen. In den Wald gehören sie nicht. Auf den Punkt gebracht hat das Peter Wohlleben: „Windräder im Wald sind Irrsinn im Quadrat“ 40).

 Der Slogan „Besser Windräder im Wald als gar kein Wald mehr“ verkennt nicht nur die essenzielle Bedeutung von Waldökosystemen, sondern ist auch völlig alogisch, denn eine solcher Entscheidungszwang besteht in der Realität gar nicht. Wälder, die ca. 32 % Deutschlands bedecken, als Tabuflächen für technische Energieindustrieanlagen zu begreifen wird eine ganzheitlich betrachtende Energiewende sicherlich nicht gefährden. Dennoch wird dieser Slogan sehr gerne geäußert, regelmäßig von der Windenergie-Lobby, aber manchmal selbst aus Kreisen des Naturschutzbundes NABU e.V., z.B. von Johannes Enssle, dem Landesvorsitzenden des NABU in Baden-Württemberg.

 

 

Zur Förderung von Windenergie-Industrieanlagen im Wald wird das Naturschutz- und Artenschutzrecht geschliffen

Anstatt Natur- und Waldschutz als besten sowie völlig risiko- und konfliktfreien Klimaschutz aktiv zu fördern, ist die Ampelkoalition auf dem besten Weg, das Naturschutzrecht, wozu auch das Artenschutzrecht gehört, massiv zu beschneiden. Ein besonderer Frontalangriff war Anfang April 2022 das vom Wirtschafts- und Umweltministerium vorgelegte sogenannte Eckpunktepapier zur „Beschleunigung des naturverträglichen Ausbaus der Windenergie an Land“, das angeblich zur Lösung des Zielkonfliktes zwischen Energiewende und Artenschutz beitragen soll. Das Gegenteil ist leider der Fall. Das Papier ignoriert den wissenschaftlichen Erkenntnisstand z.B. zum Kollisionsrisiko von Vogelarten oder zur Fragmentierung von Habitaten geschützter Arten, opfert dringend gebotene Vermeidungsmaßnahmen den finanziellen Interessen der Windkraftindustrie und schwächt Beteiligungsrechte von Bürgern und Naturschutzvereinigungen. Es ist somit verfassungsrechtlich äußerst bedenklich 41). Der Vorsitzende der Naturschutzinitiative e.V. (NI), Harry Neumann, spricht völlig zu Recht von einer „Schwächung des Naturschutzes von historischer Tragweite“ 42).

 

In Recht und Gesetz gegossen wurden die „Eckpunkte“ im Rahmen der Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes: „Konkretisierung“ der Signifikanzschwellen für kollisionsgefährdete Brutvogelarten, pauschale Ausnahmen mit dem Grund „öffentliche Sicherheit“, Wegfall von Abwägungen bei Behördenentscheidungen, Öffnung der Landschaftsschutzgebiete für die Windindustrie usw… Besonders begeistert über diese Entwicklung ist die Fraktion der Grünen im Bundestag, die die Novellierung als „historisches Aufbruchsignal für den Klimaschutz“ bezeichnet 43).

Die Rechtmäßigkeit der geplanten Novellierung, vor allem hinsichtlich des EU-Rechts, ist indes äußerst fraglich. Daher hat die Naturschutzinitiative im Juli 2022 eine renommierte Anwaltskanzlei mit der Erstellung eines rechtswissenschaftlichen Gutachtens beauftragt 44).

 

Ein bereits vorliegendes rechtswissenschaftliches Gutachten des renommierten Hochschullehrers und Rechtsanwaltes Prof. Dr. Martin Gellermann, welches zeigte, dass Ausnahmen für windkraftbedingte Tötungen geschützter Vogelarten mit dem Argument „öffentliche Sicherheit“ nicht rechtskonform mit EU-Recht sind, wurde einfach ignoriert 45). Aber bekanntermaßen sollen rote Linien unter der neuen Ampelkoalition nicht mehr gelten. Robert Habeck (Partei, die sich selbst Grün nennt) hat bereits angekündigt, bei der EU-Kommission Entschärfungen von Naturschutzrichtlinien erwirken zu wollen 46). Ein Anschlag auf die Vogelschutz- und FFH-Richtlinie, wie man es früher von der FDP gewohnt war.

 

 

Der Holznutzungsboom zur vermeintlichen langfristigen Kohlenstoffspeicherung setzt das fragile Waldökosystem immer mehr unter Druck

Statt weniger Holz einzuschlagen, um die Waldökosysteme zu stabilisieren und Dürre- und Hitzeschäden zu minimieren, wird immer mehr und mehr Holz eingeschlagen. Das Jahr 2021 war ein Extremjahr. Mit 83 Millionen m³ Holz wurde das bisherige Rekordjahr 2020 noch einmal um 3,2 Prozent getoppt 47).

Das Bauen mit Holz wird gerne als besonders klimafreundlich dargestellt, da Holz Kohlenstoff speichert und andere energie- und ressourcenverbrauchende Materialien wie z.B. Beton und Metall ersetzen kann. So plädierte 2020 Professorin Annette Hafner vom Lehrstuhl für ressourceneffizientes Bauen an der Ruhr-Universität Bochum gemeinsam mit dem Thünen-Institut für Holzforschung für deutlich mehr Ein- und Mehrfamilienhäuser in Holzbauweise. Bis zum Jahr 2030 sollen so ca. 1,9 Millionen m³ mehr Holz verwendet werden. Für den Wald sieht sie kein Problem: „Das sind ungefähr vier Prozent des jährlichen Vorrates, was wir leicht aus den nationalen Wäldern in Deutschland generieren bis 2050." 48)  Professor Hubert Röder von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Fachgebiet Betriebswirtschaftslehre Nachwachsende Rohstoffe, geht bei seinem Plädoyer für mehr Holz sogar noch weiter: „Unsere Wälder sich selbst zu überlassen wäre aus Sicht des Klimaschutzes kontraproduktiv…. Wir könnten in Bayern derzeit ca. 6,5 Mio. m³ Nadelholz mehr ernten, als wir es momentan tun – und hätten immer noch eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, es würde genauso viel Holz nachwachsen, wie entnommen wird.“ Auch wird wieder stark mit dem Argument der Substitution fossiler und energieintensiver Rohstoffe gearbeitet: „Den 75 Mio. Tonnen CO², die in Bayern aktuell pro Jahr zur Erzeugung von Energie freigesetzt werden, stehen 13 Mio. Tonnen CO² gegenüber, die durch die stoffliche Nutzung von Holz gespeichert werden…“

Der Wald wird wiederum als technische Kohlenstofffabrik betrachtet, die man fast beliebig intensiv nutzen kann.

 

 

© BBIWS m.w.N.:Die Holzeinschläge in klimagestressten Wald werden nicht weniger, sondern mehr.
© BBIWS m.w.N.:Die Holzeinschläge in klimagestressten Wald werden nicht weniger, sondern mehr.

 

Auch Großprojekte aus Holz liegen voll im Trend. So der Entwurf eines 34 Meter hohen „Skaio“ in Heilbronn 49) oder das derzeit größte Holzbau-Projekt Süddeutschlands, ein luxuriöses Wohnquartier mit 40 Wohneinheiten, darunter 14 Maisonette-Stadthäuser und acht Penthaus-Wohnungen, für das 1.403 m³ Holz verarbeitet werden 50).

Sicherlich ist der Einsatz von Holz als langlebiger Baustoff, z.B. als schöner Holzboden oder als wärmedämmende Außenfassade eines Hauses, grundsätzlich eine der besten Verwendungsmöglichkeiten.

 

Dennoch ist zu bedenken: Ein nachhaltiger Baustoff im engeren Sinne ist Holz nicht. Bei der Nutzung wird immer in die Natur eingegriffen. Holz fällt nicht vom Himmel. Daher muss die oberste Devise lauten: Grundsätzlich weniger Neubau, Leerstände aktivieren, mehr Recycling, ressourcenärmer hergestellte alternative Produkte, maßvoll und mit Sensibilität mit diesem so wertvollen natürlichen Rohstoff umgehen 51).

 

Wenn Holzbau und das Propagieren einer großangelegten „globalen Bauwende“ jedoch dazu führen, dass der Druck auf die Wälder immer weiter ansteigt, wird es gefährlich. Maß halten fällt unserer kapitalistischen Gesellschaft, die weiterhin auf Wachstum setzt, bekanntlich äußerst schwer. Die Holzbau-Euphorie habe eine "Goldgräberstimmung" ausgelöst, fürchtet Torsten Welle, wissenschaftlicher Leiter der Naturwaldakademie Lübeck 52).

 

So wird der Nutzungsdruck auf den Wald durch den Holzbauboom durch die zahlreichen und gut ausgestatteten Förderprogramme für die Holzwirtschaft getriggert. So z.B. das Bundesprogramm des Landwirtschaftsministeriums zur Förderung von Investitionen in der Holzwirtschaft (25 Millionen Euro für das Jahr 2021), von denen z.B. Unternehmen der Sägeindustrie, der Holzpackmittelindustrie oder des Holzgroßhandels profitieren 53). Oder die im Juli 2022 neu eingeführte sogenannte Klimaprämie (8 Millionen Euro stehen derzeit bereit) für Holzhäuser in Bayern 54). Baden-Württemberg fördert bereits seit 2014 sogenannte Leuchtturmprojekte beim innovativen Holzbau, wobei für das Jahr 2023 die Fördersumme auf 10,9 Millionen Euro aufgestockt wird 55).

Eine sehr informative und teilweise kontroverse Diskussion zum Thema „Holznutzung und Klimaschutz“ - insbesondere zum Thema Holzbau - zwischen Dr. Christopher Reyer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Professor Dr. Pierre Ibisch, Dr. Torsten Welle (Waldakademie Lübeck) und Tobias Wohlleben (Wohllebens Waldakademie) auf dem Nationalen Waldgipfel 2021 (Tag 1) kann man hier nachträglich anschauen (Zeit 4:15:30 bis 5:13:00): https://www.youtube.com/watch?v=cygVGppzndY

 

 

Intensive Forstwirtschaft gefährdet die Stabilität und Resilienz der Waldökosysteme nahezu ungehindert auch in Schutzgebieten

Die massiven Schädigungen von Waldökosystemen durch die Waldbewirtschaftung sind z.B. durch die Bundesbürgerinitiative Waldschutz e.V. (BBIWS) hinreichend und ausführlich dokumentiert. Es seien an dieser Stelle nur einige wenige aktuelle Beispiele genannt:

- Holzerntewellen (v.a. alte Buchen und Eichen) im naturnahen Wald bei Ledgen/Asbeck im Münsterland 56)

- Buchenschlachtungen im Mühltalwald in Heidelberg 57)

- Auflichtungen und Kahlschläge im Naturschutzgebiet (NSG) Gletscherkessel im Hochschwarzwald 58)

- Eingriffe in alte Buchenbestände im NSG Felsberg in Hessen 59)

- Zerstörung von Altbuchenwäldern im Waldgebiet „Bohles Kump“ in NRW 60)

- Raubbau auf der Montabaurer Höhe im unteren Westerwald Rheinland-Pfalz 61)

- Intensive Großschirmschläge in Buchenwäldern rund um das NSG Heilige Hallen in Mecklenburg-Vorpommern 62)

- Intensive Forstwirtschaft im Leipziger Auwald durch Sachsenforst (von NuKLA e.V. angezeigter Umweltschaden) 63)

Eine Trendwende der sogenannten ordnungsgemäßen Forstwirtschaft zum Positiveren im Sinne eines schonenderen Umgangs mit den Wäldern ist nicht zu erkennen, auch nicht unter der neuen Ampelkoalition mit dem grün geführten Umweltministerium. Die Dokumentationen über die forstlichen Verwüstungen in den letzten Monaten – z.B. durch die BBIWS - und die obigen Ausführungen, die die Zukunft betreffen werden, lassen eher das Gegenteil befürchten. Der „Hunger nach Holz“ als angeblich nachhaltigem und klimafreundlichem Rohstoff ist ein gutes Argument für die Forstverwaltungen, forstliche Eingriffe sogar noch zu intensivieren. Buchenschirmschläge sind wie eh und je an der Tagesordnung. Kahlschläge, auch in geschützten Gebieten, erreichen die größten Ausmaße aller Zeiten, veranlasst durch die Aufsichtsbehörden, die staatlichen Forstverwaltungen. Die Wälder werden „heißgeschlagen“.

 

© N. Panek. Auch aktuell noch übliche Bewirtschaftung: Schirmschlag in (alten) Buchenwäldern
© N. Panek. Auch aktuell noch übliche Bewirtschaftung: Schirmschlag in (alten) Buchenwäldern

 

Einer breiteren Öffentlichkeit wurde dies an den Beispielen der Montabaurer Höhe und des Oberharzes in einem Beitrag des ZDF-Magazins Frontal im November 2021 bekannt 64).

Peter Wohlleben und Professor Pierre Ibisch haben Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Koblenz angesichts der massiven forstlichen Eingriffe im FFH-Gebiet der Montabaurer Höhe gestellt 65).

Anstatt die Kahlschläge selbstkritisch zu reflektieren, reagierte die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) auf den Beitrag äußerst gereizt und startete sofort eine Kampagne gegen Peter Wohlleben „Wohllebens Waldmärchen“ 66). Der grüne Staatssekretär im Umweltministerium Rheinland-Pfalz Erwin Manz (ein Biologe!) erklärte im besten Förstersprech: „Wir mussten die vom Borkenkäfer befallenen Bäume entfernen, um den Wald zu retten.“ Zu den großen Kahlflächen sagte er: „Wir haben hier keine Kahlschläge. Das ist schlichtweg der Klimawandel, der unsere Wälder zerstört.“

 

Professor Ernst. D. Schulze, Professor Hermann Spellmann (ehemaliger Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats für Waldpolitik) und Kollegen versuchten in einer Studie im Februar 2020 nachzuweisen, dass Waldbewirtschaftung einen größeren Beitrag zum Klimaschutz leistet als Waldwildnis. „Ihr wichtigster Beitrag ist das Ersetzen fossiler Brennstoffe durch energetische Nutzung von Holz.“, so die Professoren. Allerdings beruhten diese Behauptungen auf falschen Daten und Rechenfehlern, wie durch drei unabhängig voneinander entstandenen Publikationen, unter anderem der Waldakademie Lübeck, leicht bewiesen werden konnte. Nach Korrektur der Daten ergibt sich, dass die Klimaschutzwirkung von ungenutzten und geschützten Wäldern sogar bis zu zweieinhalb Mal so groß sein könnte wie diejenige von forstwirtschaftlich genutzten 67).

 

© BBIWS m.w.N.: Bewirtschaftungsfolgen: Forststraßenbau für Schwermaschineneinsatz
© BBIWS m.w.N.: Bewirtschaftungsfolgen: Forststraßenbau für Schwermaschineneinsatz

 

Holzverbrennung ist besonders klimaschädlich. Wird unser Wald trotzdem verheizt?

Nachdem die Holzverbrennung als „wirksamer Schutz für den Klimaschutz“ in den letzten beiden Jahren nach und nach in Verruf gekommen ist 68) – zu fadenscheinig waren die Argumente und auch die Öffentlichkeit war nicht mehr bereit, diese Klimakröten zu schlucken -, werden aktuell der Ukrainekrieg und die Gaskrise genutzt, um auch diese Holznutzung wieder auf das tableau zu hieven.

Kürzlich wurde durch die Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) eine Handreichung zum Thema Holzenergie erarbeitet 69), die eifrig in den einschlägigen „grünen“ Arbeitskreisen als besonders sachliche Aufbereitung des Themas gepostet wird. Sehr aufschlussreich nicht nur die reduktionistische Betrachtungsweise, sondern auch die direkten Fehlinformationen zum Wald wie: „Wir gehen davon aus, dass die maximal erreichbaren Holzvorräte auf Landschaftsebene bei rund 400 m³ pro Hektar liegen… Die Möglichkeiten, den Waldspeicher weiter zu vergrößern, sind nach unserer Meinung jedoch erschöpft…“ Dies ist nachgewiesenermaßen falsch. Die derzeitigen Holzvorräte in Deutschland betragen im Schnitt nur etwa 350 Vorratsfestmeter pro Hektar, können aber zwischen 478 und 918 Kubikmetern pro Hektar erreichen und haben daher ihr natürliches Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft (P. L. Ibisch, T. Welle, J. S. Blumröder, J. Sommer, K. Sturm (2021) „Wie das Klimaschutznarrativ die Wälder bedroht“). Im Lübecker Stadtwald, der naturnah bewirtschaftet wird, konnte der Holzvorrat von 297 Festmetern pro Hektar im Jahr 1992 auf 435 Festmeter pro Hektar im Jahr 2019 gesteigert werden, wobei gerade die Altbestände am besten zulegten („Holz wächst nur an Holz“). Die Zielgröße des Lübecker Modells sind ca. 600 Festmeter pro Hektar 70).

 

© A. Schmoll - Vorrangig waldschonende Bewirtschaftungsstrategien wie etwa im Lübecker Modell werden von der Forst- und Holzwirtschaft meist abgelehnt.
© A. Schmoll - Vorrangig waldschonende Bewirtschaftungsstrategien wie etwa im Lübecker Modell werden von der Forst- und Holzwirtschaft meist abgelehnt.

Auch der oben bereits genannte Professor Ernst D. Schulze (Falschberechnungen zur Klimaschutzwirkung von Wald) wird von der bayerischen LWF gerne zitiert. Die Schlussfolgerungen der Handreichung: „Sollten die Mehrnutzungen nicht planmäßig erfolgen, sind sie aufgrund von Kalamitäten zu erwarten… Beim Vergleich von Holz mit anderen erneuerbaren Energiequellen wird oftmals übersehen, dass Holz auch gespeicherte Energie darstellt, die zum beliebigen Zeitpunkt abrufbar ist… Holz ist eine heimische und damit eine krisenfeste Energieressource.“ Der Irrweg der nicht nachhaltigen und ökosystemgefährdenden Holzverbrennung soll nach Ansicht der LWF also wieder eingeschlagen werden 71).

 

 

Ist unser Wald noch zu retten ?

Oder wird der Hunger nach immer mehr Holznutzung und die Öffnung als Standort für Energieindustrieanlagen ihn derart destabilisieren, dass ökosystemar relevante Kipppunkte überschritten werden?

Offensichtlich befindet sich der Klimaschutz, wie er in der Realität aktuell propagiert und betrieben wird, auf dem Holzweg. Naturschutzbasierte Ansätze für den Klimaschutz, die die Leistungen der Ökosysteme nutzen und deren Resilienz stärken, werden immer mehr ins Abseits gedrängt. Rein technologiebasierte Ansätze gewinnen die Oberhand. Anstatt Natur als unsere besten „Verbündeten“ in der Klima- und Biodiversitätskrise besser zu schützen, wird deren Ausplünderung – groteskerweise oft durch das Klimanarrativ befeuert – weiter vorangetrieben.

 

Insbesondere unseren Wäldern geht es an den Kragen. Auch wenn die grün lackierten Sonntagsreden zu der Multifunktionalität des Waldes immer wolkiger und blumiger werden, das immer ausgefeiltere und perfidere Greenwashing der Politik, der (Forst-)Verwaltungen, des Lobbyistentums und der vielen Akteur/-innen und Profiteur/-innen bestimmt in der Realität das Geschehen und setzt Waldökosysteme massiv unter Druck.

 

Es wird immer dringlicher, und es wird immer offensichtlicher: Wir haben nur eine Chance, in dem wir Widerstand leisten gegen die Ausplünderung und den Ausverkauf unserer Wälder und unserer Landschaften, wo immer wir können, wie immer wir können. Ob durch Gründung einer Bürgerinitiative oder die Mitarbeit in einer BI wie der BundesBürgerInitiative Waldschutz (BBIWS), Engagement innerhalb eines Naturschutzverbands wie z.B. der Naturschutzinitiative e.V., mit Beschwerden an die zuständigen Behörden, durch Anzeigen von Umweltschäden oder Umweltstraftaten, durch Öffentlichkeitsarbeit von klassisch bis kreativ, durch Waldkauf für den Prozessschutz, durch Geldspenden für Urwaldprojekte oder andere Waldschutzinitiativen, selbst den Klageweg beschreiten (leider sehr teuer) oder friedliche Blockaden, Mahnwachen, Kunstaktionen, Protestkundgebungen usw., vieles ist möglich, sinnvoll ist fast alles.

 

 

Und wir haben die besseren Argumente!

Auch wenn die Projekteure und Lobbyisten der Energiewirtschaft und Holzindustrie immer wieder beteuern: „Es kommt auf jede einzelne Energieanlage an… Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren…Holznutzung ist Klimaschutz…“, dürfen wir nicht müde werden, immer wieder zu entgegnen:

„Es kommt auf jede Naturfläche an. Wir dürfen unsere Wälder keinesfalls noch weiter fragmentieren... Und auch dabei darf es nicht bleiben. Wir müssen der Natur und unseren Wäldern wieder mehr Raum geben und ihnen eigendynamische Entwicklungen zugestehen. Wir müssen die Feldflur naturnah umgestalten, ökologisch bewirtschaften und den Wasserhaushalt in der Landschaft reparieren.“ Und letztendlich: „Wir müssen mit den Ressourcen unseres Planeten endlich schonend umgehen und den Verbrauch deutlich drosseln.“

Wer Artensterben und Klimakrise gegeneinander ausspielt und Natur für den Ausbau regenerativer Energien der Zerstörung preisgibt, hat nicht verstanden, in welcher Umwelt- und Ökosystemkrise und an welchem Punkt dieser Krise wir uns eigentlich befinden.

 

© A. Schmoll - Wildnisgebiet in der Hohen Schrecke (Thüringen) – Hier darf Wald sich selber leben
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Widerstreit Naturschutz und Klimaschutz.
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6) https://www.wwf.de/klimakrise/amazonas

7) https://www.wohllebens-waldakademie.de/blog/wenn-baeume-regen-machen-s6420

8) https://www.rnd.de/wissen/foerster-peter-wohlleben-ueber-hochwasser-und-die-rolle-des-waldes-fuer-den-klimaschutz-QGLIZPWT6VEQLCHPVOZVY7RGQQ.html

9) Martin Flade, Susanne Winter: Wirkungen von Baumartenwahl und Bestockungstyp auf den Landschaftswasserhaushalt, Beitrag in „Der Holzweg“ (oekom Verlag 2021)

10) https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/warum-trockene-waelder-die-flutwelle-im-ahrtal-verschlimmert-haben-100.html

11) https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/waelder/waelder-erde/wald-flut

12) https://www.steffi-lemke.de/2020/04/baeume-sind-unverzichtbar-fuer-den-artenschutz/

13) https://www.forstwirtschaft-in-deutschland.de/waelder-entdecken/waldfunktionen/

14) https://www.forstpraxis.de/sachsen-foerderung-zum-waldschutz-laeuft-auf-hochtouren/

15) https://www.smul.sachsen.de/foerderung/download/20210216_Merkblatt_Waldschutzmassnahmen_RLWuF_2020.pdf

16) https://www.bmel.de/DE/themen/wald/wald-in-deutschland/forst-foerderung.html#doc14866bodyText2

17) https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Ministerium/Beiraete/waldpolitik/gutachten-wbw-anpassungklimawandel.pdf;jsessionid=6D980678844230488CBB5F8FF7B9C1AE.live921?__blob=publicationFile&v=2

18) https://twitter.com/peterwohlleben/status/1321809469186203649?lang=ar

19) https://www.agrar-presseportal.de/landwirtschaft/forstwirtschaft/honorierung-von-oekosystemleistungen-hilfen-fuer-den-wald-muessen-verstetigt-und-zuegig-umgesetzt-werden-33434.html

20) Ibisch, P. L. (2016): Karbonisierung der Weltumweltpolitik oder ökosystembasierte Nachhaltigkeit? In Sommer, J.; Müller, M. (eds.): Unter 2 Grad? Was der Weltklimavertrag wirklich bringt. Stuttgart. Hitzel, S. 89 – 103.

21) https://wildnisindeutschland.de/zdf-frontal-21-reportage-deutschland-verfehlt-waldschutzziele/

22) https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-naturwaelder-kaniber-forstexperten-mischwaelder-1.4926751

23) https://www.wochenblatt-dlv.de/politik/wissenschaftler-warnen-dramatischen-einbruch-holzproduktion-570047

24) https://www.forstpraxis.de/viel-diskutiert-grosse-stilllegungen-von-waeldern/

25) https://www.charta-fuer-holz.de/die-charta/charta-ziele/klimaschutz

26) http://waldproblematik.de/forst-und-holzmaerchen/

27) https://www.researchgate.net/publication/347935643_Wie_das_Klimaschutznarrativ_die_Walder_bedroht

28) Harmon, M. E. (2019): Have product substitution carbon benefits been overestimated? A sensitivity analysis of key assumptions. Environmental Redearch Letters 14; zitiert in P. L. Ibisch, T. Welle, J. S. Blumröder, J. Sommer, K. Sturm (2021) „Wie das Klimaschutznarrativ die Wälder bedroht“, Beitrag in „Der Holzweg“ (oekom 2021))

29) https://correctiv.org/faktencheck/2019/09/27/eine-windkraftanlage-spart-mehr-co2-als-der-wald-der-fuer-sie-gerodet-wird/

30) https://www.naturschutz-energiewende.de/fragenundantworten/325-klimaschutzfunktionen-wald/

31) https://12ft.io/proxy?ref=&q=https://www.zeit.de/2022/15/solarenergie-strom-sonne-fotovoltaik

32) https://correctiv.org/aktuelles/klimawandel/2022/05/13/der-wald-steht-im-weg/

33) https://correctiv.org/aktuelles/klimawandel/2022/05/04/greenwashing-agrarkonzern-plant-solaranlage-und-will-dafuer-wald-roden/

34) https://hochkippen.de/uncategorized/bebauungsplan-ostkippe/

35) https://rettet-den-reinhardswald.de/

36) https://klimagerechtigkeit-kassel.org/2022/02/22/demo-mit-windkraft-fur-klimagerechtigkeit/

37) https://www.pro-wald.org/bedrohte-waelder/ebersberger-forst-bei-muenchen-auf-kollisionskurs

38) https://gruene-ebersberg.de/themen/energie-und-klima/windenergie/

39) https://www.bund-naturschutz.de/pressemitteilungen/bund-naturschutz-wirbt-fuer-ja-bei-buergerentscheid-zu-windenergieanlagen-im-ebersberger-forst

40) https://www.naturschutz-initiative.de/2-uncategorised/1035-13-08-2021-peter-wohlleben-windraeder-im-wald-sind-irrsinn-im-quadrat

41) https://naturschutz-initiative.de/images/PDF2022/WissenschaftlerkritisierenEEGEckpunktepapier2022.pdf

42) https://naturschutz-initiative.de/neuigkeiten/1217-07-04-2022-schwaechung-des-naturschutzes-von-historischer-tragweite

43) https://www.gruene-bundestag.de/themen/energie/endlich-vorrang-fuer-die-erneuerbaren

44) https://www.naturschutz-initiative.de/neuigkeiten/1294-29-07-2022-gutachten-zu-aenderungen-bnatschg

45) https://naturschutz-initiative.de/pressemitteilungen/763-31-08-2020-pm-rechtsgutachten-stellt-fest-artenschutzrechtliche-ausnahmen-vom

46) https://www.welt.de/politik/deutschland/article235568558/Habecks-Ministerium-will-auf-Entschaerfung-von-EU-Naturschutzrichtlinien-hinwirken.html

47) https://www.holzforum-online.de/destatis-rekordwert-beim-holzeinschlag-2021/

48) https://www.br.de/nachrichten/bayern/bauen-mit-holz-warum-das-gut-fuers-klima-ist,RqwKYid

49) https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/bauen-holz-wald-100.html

50) https://www.haustec.de/energie/heizen-mit-erneuerbaren-energien/groesstes-holzbau-projekt-sueddeutschlands-wohnquartier

51) https://www.weberhaus.de/haeuser-heute/mit-holz-bauen-und-waelder-schuetzen/

52) https://www.geo.de/natur/oekologie/warum-holzhaeuser-nicht-dem-klima-helfen--30969040.html

53) https://www.ble.de/DE/Projektfoerderung/Foerderungen-Auftraege/Bundesprogramm_Holzwirtschaft/Holzwirtschaft_node.html

54) https://www.forstpraxis.de/bayern-zahlt-klimapraemie-fuer-holzhaeuser/

55) https://www.holzbauoffensivebw.de/de/p/massnahmen-landesregierung/fordermittel-1089.html

56) https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de/2022/05/01/naturnahe-waldwirtschaft-in-zeiten-der-klimaerhitzung/

57) https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de/2022/01/29/waldwende-jetzt-im-m%C3%BChltalwald/

58) https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de/2021/08/28/bw-schwarzwald-nsg-gletscherkessel-beeintr%C3%A4chtigt-durch-forstwirtschaft/

59) https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de/2021/08/11/hessen-zerst%C3%B6rende-forstwirtschaft-im-nsg-felsberg-felsenmeer/

60) https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de/2021/07/02/hessen-zerst%C3%B6rung-von-altbuchenw%C3%A4ldern-im-waldgebiet-bohles-kump-zwischen-marsberg-und-canstein/

61) https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de/2021/05/20/rlp-raubbau-auf-der-montabaurer-h%C3%B6he-unterer-westerwald/

62) https://www.digitalmagazin.de/marken/forsttechnik/hauptheft/2021-3/forstpolitik/016_heilige-hallen

63) https://www.nukla.de/2022/07/systemfehler-die-langsamen-muehlen-der-buerokratie-und-warum-sich-letztlich-niemand-zustaendig-fuehlt-von-der-geschichte-eines-verfahrens/

64) https://www.zdf.de/politik/frontal/klimawandel-kahlschlag-im-wald-100.html

65) https://www.forstpraxis.de/wohlleben-stellt-strafanzeige-montabaurer-hoehe/

66) https://www.forstpraxis.de/wohlleben-stellt-strafanzeige-montabaurer-hoehe/

67) https://naturwald-akademie.org/forschung/positionen/waldschutz-ist-besser-fuer-klima-als-holz-nutzung/

68) https://naturwald-akademie.org/wp-content/uploads/2020/03/ePaper_Holzverbrennung-ist-nicht-klimaneutral_31-M%C3%A4rz20_fin.pdf

69) LWF aktuell, Septemberausgabe (in Vorbereitung): https://www.lwf.bayern.de/service/publikationen/012444/index.php

70) https://bekanntmachungen.luebeck.de/dokumente/d/903/inline

71) https://naturwald-akademie.org/wp-content/uploads/2020/03/ePaper_Holzverbrennung-ist-nicht-klimaneutral_31-M%C3%A4rz20_fin.pdf