RLP - Ahrtal: Kahlschläge gehen wider besseres Wissen weiter...

 

Ein Bügerbericht aus dem Ahrtal

 

Rund um das Ahrtal werden Kahlschläge wider besseres Wissen hinsichtlich einer  Wiederbewaldung durchgeführt wie noch nie! Nicht die kranken Bäume, wie man vermuten möchte, sondern gerade und gerne die, die alles überstanden haben, die eigentlich ein Teil der Lösung sein könnten. Großernter fahren  auf den Flächen und an den Hängen nicht in Bahnen, sondern kreuz und quer, sie verdichten den wertvollen Waldboden für lange Zeit und vernichten alles, auch Jungbäume. Tag für Tag. Und die kahlgeschlagenen Flächen liegen da, der Sonne und dem Wind preisgegeben. Faktoren, die das Mikroklima so verschlechtern, dass es für junge Bäume schwer wird, einen weiteren Hitzesommer zu überstehen.

 

Container holen die Bäume für Lieferverträge mit dem Ausland, vorzugsweise China und neuerdings USA.  Eine ganze Bergkuppe wurde kahlgeschlagen, gefühlt (und vielleicht tatsächlich) ein Drittel des Waldes ist bereits verschwunden. Man läuft keine zehn Minuten durch den Wald und steht vor einem neuen Kahlschlag.  Sogar jetzt, in der Brutzeit der Vögel, in der normalerweise gar nicht eingeschlagen werden dürfte, aber die Forsten haben eine Sondergenehmgigung. Wirtschaftsförderung geht dem  Vogelschutz seit Jahren vor. Wir haben viele Milane, ob hier auf die Nester geachtet wird? Man darf zweifeln.

Auch die Mikroorganismen im Boden sind betroffen - der ganze Boden ist einfach "platt". Großernter an Hängen sind wie ein Gift für die Bodenverhältnisse und damit für die Bäume, die nur noch verstreut stehen: ein rundum verdichteter Boden, über den das Wasser einfach abläuft. Keine Chance, das Wasser aufzunehmen und für tiefere Schichten zu speichern.

 

Wenn man es nicht sieht, glaubt man es nicht! Ein Drittel des Rheinlandpfälzer Waldes, bei uns im Ahrtal und der Voreifel, ist bereits Geschichte. Vieles davon in Schutzgebieten aller Art.

 

Es müsste sichergestellt sein, dass junger Wald sich naturnah entwickeln kann, aber genau das wird mit den Kahlschlägen und Räumungen verhindert. Und die Wald-Brachflächen sind in RLP jetzt für WKA willkommen - hier wird neues Geld verdient und die ehemalige Waldfläche wird umgewidmet zum Industriegebiet.