ISBN 978-3-96238-266-7,39,00 € (D).
Hervorragende Bildungslektüre für engagierte Waldschützer!
Am 14.01.2021 ist im Oekom Verlag eine auf breiter Ebene wissenschaftlich fundierte Abhandlung zur Kritik an der aktuellen Bewirtschaftung unserer Wälder im Klimawandel erschienen.
„Der Holzweg - Wald im Widerstreit der Interessen“
"Drei Trockenjahre in Folge haben in Deutschland Waldschäden bislang nicht gekannten Ausmaßes sichtbar werden lassen. Davon sind besonders Fichten, Kiefern und nicht heimische Baumarten,
vereinzelt auch Eichen und Buchen betroffen. Die Ursachen liegen nicht nur im Klimawandel, sondern auch im Umgang mit den Wäldern seit 200 Jahren. Die bisher vorwiegend vom Holzerlös abhängigen
Erfolgsbilanzen der Forstbetriebe haben sich als falsche, für die Zukunft unserer Wälder schädliche Messlatte erwiesen.
Mit diesem Buch wird besorgten und kritischen Stimmen zur Situation des Waldes in Deutschland Raum gegeben. 36 fachlich
ausgewiesene Autorinnen und Autoren legen ihre Einsichten und praktischen Erfahrungen in aller Klarheit dar - als Kritik an verfehlten Forstpraktiken, als Weckruf an die Zivilgesellschaft und als
dringender Appell an die Politik, die längst überfällige ökologische Waldwende einzuleiten. Vor allem der öffentliche Wald muss mit der ihm gesetzlich auferlegten Vorbildfunktion der
Daseinsvorsorge Natur und Menschen dienen." (Pressetext Oekom Verlag)
Die umfang- und detailreichen Beiträge zu den vielfältigen Aspekten einer im Klimawandel dringend notwendigen Waldwende befeuern die aktuelle Waldschutzdiskussion und reichen sie auf die politische Ebene der Entscheidungsträger weiter. Die Autorinnen und Autoren liefern wichtige Argumente und Grundlagen anhand relevanter Ergebnisse aus Forschung und Praxis und begründen - unterstützt durch Bildmaterial und weiterführende Literatur - die Kritik an einer nicht erst in Zeiten des Klimawandels fehlgeleiteten Forstwirtschaft.
"Dieses Buch musste unverzüglich geschrieben werden, und es muss viele Menschen erreichen! Denn in Deutschland, über Jahrtausende ein Waldland, steuern wir aufgrund der anthropogen bedingten Klimaveränderungen in größeren Teilen auf ein Waldsteppenklima zu".
(zit. aus dem Geleitwort Prof. em. Dr. Michael Succow)
"Angesichts des Zustands der Wälder ist eine neue Waldstrategie dringend erforderlich. Mit der "Moritzburger Erklärung" und dem "Nationalen Waldgipfel" 2019 wurde einer "Waldwende" jedoch eine deutliche Absage seitens der Politik erteilt."
(zit. aus dem Vorwort der Herausgeber)
Aufgrund der besonderen Bedeutung des Waldschutzes für Biodiversität, Artenschutz und Gemeinwohlfunktionen im öffentlichen Wald, haben die Herausgeber auch die BBIWS als mittlerweile deutlich hörbare Bürgerstimme in der öffentlichen Diskussion mit einem Beitrag eingebunden:
"Die Magd des Holzmarktes - Auflehnung gegen die deutsche Forstwirtschaft" (unter WALD UND ZIVILGESELLSCHAFT, S.255-276)
Das Kapitel beschreibt die Entstehung der BBIWS druch Einzelinitiativen aus inzwischen 14 Bundesländern zu einem unabhängigen Dachverband. Die zahlreichen und sich immer stärker formierenden Bürgerintitiativen haben sich im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts aufgrund drastischer Entwicklungen im Rahmen einer hochindustrialisierten Waldbewirtschaftung gebildet und wehren sich auf Länder- und Bundesebene sowohl einzeln, als auch im Zusammenschluss gegen Ausbeutung und zerstörerische Bewirtschaftung der unter staatlichem Schutz stehenden Bürgerwälder.
"Fangen wir also rasch an, von der Natur zu lernen, wie sie es im Zusammenspiel ihrer Ökosysteme schafft, sich immer wieder wandelnden Rahmenbedingungen anzupassen, fortzubestehen, zu optimieren. Je weniger wir dabei regulieren, meinen eingreifen zu müssen, umso sicherer wird die Natur den "rechten Weg" finden."
(zit. aus dem Geleitwort Prof. em. Dr. Michael Succow)